Sonntag, 8. November 2015

Kalkeri hat Ferien

Hallo! Ich bin zurueck! Zurueck von einer aufregenden Reise, zurueck in Kalkeri, zurueck Zuhause!

Leise erscheint der Campus der Schule zurzeit, da die Kinder noch in den Ferien sind. Vor den Ferien hatten wir Freiwilligen einen straffen Stundenplan, da wir die Pruefungen der Schueler beaufsichigen und ich, als Lehrerin auch einige halten musste. Meine dritte und vierte Klasse haben in ihrer Englischpruefung ihr bestes gegeben, es ist toll zu sehen wir die Kinder lernen. Dennoch musste man immer ein Auge auf die Schummler haben, denn Abgucken ist hier nicht weniger verbreitet wie Zuhause.
Da wir vor den Ferien auch relativ wenige Freiwillige waren (zu siebt haben wir die Arbeit fuer eigentlich fuenfzehn gemacht) und somit sehr von den letzten Monaten erschoepft waren haben wir waehrend der ersten Kinderfreien Tage die Ruhe und den lockeren Alltag der Ferien genossen.
Dank ausreichend Schlaf, gutem Essen und Ruhe habe ich mich schnell erholt. Gemuetlich konnte ich in der ersten Ferienwoche meiner Arbeit als "Elementary Class Master" nachgehen. Denn hier in der Schule haben wir ein Master-System, welches jedem Langzeitfreiwilligen die Zustaendigkeit und Verantwortung fuer einen bestimmten Bereich der Schule zuweist. Elementary Class (EC) ist der Unterricht, der am Vormittag den Kindern der 1-4 Klasse motorische, kognitive, soziale und kreative Faehigkeiten spielerisch nahelegen soll. In der Vergangenheit wurde das eigentliche Ziel der EC aus den Augen verloren. Betreuer und Freiwillige haben nicht gut zusammengearbeitet und die Stunden erschienen mehr oder weniger als ein unsinniger Zeitvertreib. Also hat man mich gebeten ein neues Konzept auszuarbeiten, was ich auch liebend gerne gemacht habe. Nach der vielen praktischen Arbeit habe ich mich gefreut wieder am Schreibtisch zu sitzen und zu denken. In den naechsten Tagen dann werde ich einen Workshop halten und alle Beteiligten in den neuen EC Stundenplan, Aktivitaeten, Warm ups und in die neuen Lehrerplaene fuer eine bessere Zusammenarbeit einweisen. Ich bin gespannt, ob meine Plaene mit der Rueckkehr der Kinder aufgehen und wir eine Verbesserung erziehlen
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Nachdem nun meine Aufgabe als EC Master fuer die Ferien getan war konnte ich mir mit einer Mitfreiwilligen zwei Wochen frei nehmen. 
Zunaechst sind wirmit den wirklich coolen indischen Nachtzuegen nach Meysore gefahren. Nach einem Chai und ein paar Snacks kann mann super in den Nachtzuegen schlafen. In Meysore sind wir bei einer Freundin untergekommen, die in einer Gastfamilie wohnt.

Die paar Tage bei ihr haben mir den Eindruck gegeben, wie es waere in einer Gastfamilie, anstatt im Projekt zu leben. Obwohl der kulturelle Kontakt in einer Gastfamilie spannend sein kann, bin ich froh selbstaendig und freier bei mir im Dorf zu leben. In Meysore haben wir uns natuerlich die obligatorischen Sehenswuerdigkeiten angeschaut, was einen jedoch viel mehr eingenommen hat, war der Austausch mit anderen Freiwilligen ueber ihre Projekte und Erfahrungen. Aufgrund des Dasara Festival, was zugleich in Meysore stattfand sind naemlich viele (ca. 50) deutsche Freiwillige aus ganz Indien in Meysore gewesen, sodass ich zufaellig zwei Freunden aus Berlin ueber den Weg gelaufen bin, was sehr lustig war.
Nach Meysore ging es dann fuer mich und meine Mitfreiwillige weiter nach Hampi, einer wundervollen Temepl-Ruinen Stadt, gepraegt von einer atemberaubenden Landschaft von gigantischen Steinfelsen. Dort haben wir uns mit anderen Freiwilligen aus unserem Projekt getroffen. Hampi koennte man als eine kleine westliche Oase beschreiben. Denn die Leute haben sich den Touristen angepasst und man findet entspannte Restaurants mit einem westlichen Menu (in indischen Restaurants verweilt man nicht so lange, man bestellt das leckere Essen, waehrend man isst bekommt man auch schon die Rechnung und geht anschliessend), sowie westliche Toiletten und Klamotten. Fuer mich und meine Mitfreiwilligen, die drei Monate auf dem Land gelebt haben war das ploetzlich anders...Aber ich muss schon zugeben, ich habe es genossen anstatt Reis mal wieder Salat, Nudeln, Muesli und Pizza zu essen. In Hampi konnten wir auch auf Mopets rumcrusen, auf Huegel klettern und die schoensten Aussichten geniessen. Allem in allem wunderschoene Tage.
Da ich in Meysore ja Berliner Freunde ueber den Weg geklaufen bin, habe ich nach Hampi ein Besuch in ihrer Stadt, Kundapura angehaengt. Dahin ging es fuer mich mit den Sleeperbus, aehnlich cool wie in den Nachtzuegen hast du ein eigenes Bett, nur dass sie noch viel gemuetlicher sind! In Kundapura bin ich um 5 Uhr Morgens angekommen, sodass ich mich direkt um 5:30 Uhr mit einer Freundin zur Yogastunde im Tempel treffen konnte. Es war anstraengend und schoen zugleich! Da Kondapura am Meer liegt konnten wir am Strand fruehstuecken und baden, in Kurta versteht sich, Bikinis sind nicht erlaubt.
Auch konnte ich hier zum ersten Mal Surfen ausprobieren, was sehr viel Spass gemacht hat und ich aufjedenfall wiederholen moechte!

Nach der wunderschoenen Reisezeit bin ich nun wieder im Projekt angekommen. Jetzt heisst es wieder full-power Arbeiten, die Schule streichen und aufraeumen. Ein Glueck bekommen wir im naechsten Semester Unterstuetzung von neuen Freiwilligen, sodass alles hoffentlich etwas ruhiger und organisierter ablaeuft. In den letzten Ferien Tagen besuchen wir noch ein paar Schulkinder in ihren Doerfern, was immer sehr schoen ist. Ich freue mich schon wenn alle dann naechste Woche wiederkommen und die Schule wieder los geht!

Alles Liebe aus Indien!
Eure Lisa

Auf einem Tempelberg in Hampi die Aussicht geniessen! (Ich wuerde gerne mehr Fotos hochladen, doch leider ist die Internetverbindung zu schlecht und ausserdem erscheinen viele Bilder verzert (wie auch dieses hier...). Hoffentlich kann ich demnaecht mehr Bilder teilen!)